Netzwerk Alkohol Wels – NADA Ohr-Akupressur bei Suchtkrankheiten
Für wen?
- Für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen (Alkohol, Drogen, Medikamente, Nikotin), mit psychischen Problemen, nach traumatischen Erlebnissen
- Ideal zur Raucherentwöhnung – „endlich rauchfrei“!
Was geschieht?
NADA-Akupressur
- Lindert Entzugssymptome (innere Unruhe, Schlafstörungen, Herzrasen, Schwitzen)
- Vermindert das Suchtverlangen, hilft trocken und clean zu bleiben
- Vermindert Ängstlichkeit, wirkt entspannend, fördert den Schlaf
- Fördert gleichzeitig Wachheit, Konzentration und Selbstvertrauen
- Kann bei jedem Menschen angewendet werden; es gibt keine Kontraindikationen
- Ist Substanz-unspezifisch, sie wendet sich nicht gegen einen „Stoff“, sie stärkt
- Stabilisiert in einer längeren Wartephase vor Psychotherapie
Wie geschieht es?
- In einer entspannten Sitzhaltung
- Setzen von Magnetpflastern an fünf Ohrpunkten beidseits
- Eine Sitzung dauert 30-45 Minuten
- Im Einzel- oder Gruppensetting
- Non-verbal und non-konfrontativ
Geschichte des NADA-Protokolls
Wie alles begann…
Die Hongkonger Ärzte Dr. Wen und Dr. Cheng beschrieben 1973 in ihrer ersten Veröffentlichung, dass die tägliche Elektrostimulation des Akupunkturpunktes Lunge am Ohr die Entzugssymptomatik Opiumabhängiger und die Phase der Entgiftung erheblich erleichtert. Diese Entdeckung wurde zufällig gemacht, da sie die Ohr-Akupunktur lediglich als Analgesiemethode für Operationen eingesetzt hatten. Dabei stellte sich heraus, dass diese mit Akupunktur behandelten Patienten postoperativ weniger Entzugssymptome hatten und weniger Craving verspürten als nicht-genadelte Abhängige.
Und wie es fast…
Der Psychiater Dr. H.G. Marx – ein Schüler der Akupunktur von Prof. Dr. Johannes Bischko (Wien) – beschrieb 1979 als erster für den deutschsprachigen Raum, dass Akupunktur ein wirksames Element in der Entzugsbehandlung von chronisch Alkohol- und Drogenkranken ist. Als erfahrener Suchtmediziner beobachtete und beschrieb er die Effekte von Akupunktur: Minderung von vegetativen Störungen, Minderung des Suchtverlangens (Craving), Verbesserung des physiologischen Schlafs, Reduzierung von Krampfanfällen, Verbesserung der Compliance für die gesamte Behandlung, gestärkte Motivation für die Phase von Therapie und Rehabilitation, günstige Effekte auf die Zusammenarbeit im Behandlungsteam. 1979 fanden seine Erfahrungen jedoch noch wenig Resonanz in der Fachwelt.
und wie es dann doch…
Der Psychiater Dr. Michael Smith und Mitarbeiter der Drogenambulanz des staatlichen Lincoln Hospitals in Bronx/New York (Lincoln Recovery Center) bauten auf den Erfahrungen von Dr. Wen und Dr. Cheng auf und behandelten eine große Zahl von drogenabhängigen Patienten mit dieser Methode. Sie probierten weitere Ohrpunkte aus, fanden eine einfache und effektive Kombination von fünf Akupunkturpunkten im Ohr und entwickelten schließlich ein besonders geeignetes „Behandlungs-Setting“ für die qualifizierte ambulante und stationäre Entzugsbehandlung abhängiger Menschen. Auch stellte sich heraus, dass die einfache Nadelung der fünf Ohrpunkte bessere Effekte zeigte als die zunächst ausgeübte Elektrostimulation.
Es zeigte sich auch, dass diese Art von Ohrakupunktur unabhängig von der Art des Suchtmittels wirksam war und auch bei psychiatrischen Patienten Wirkung zeigte. Diese Behandlung der am Lincoln Recovery Center wurde in den 1980er Jahren zu einem Modell, das sich in den USA als „Behandlung nach dem NADA Protokoll“ etablierte.
Das NADA Protokoll ist nicht nur Ohrakupunktur. Diese wird komplettiert durch einen Begegnungsstil zwischen Therapeut und Patient, der am besten mit niederschwellig, weil wertschätzend, non-konfrontativ und non-verbal, beschrieben werden kann. Während des Akupunktur-Settings werden keine Gespräche geführt, der Patient muss sich nicht zu den Gründen äußern, die ihn in die Behandlung führen, er muss sich nicht rechtfertigen. Empfohlen wird, die Behandlung in der Gruppe durchzuführen.
so richtig weiterlief.
Die NADA (National Acupuncture Detoxification Association) wurde 1985 in New York gegründet mit dem Ziel, diese Behandlung zu etablieren, sie wissenschaftlich zu evaluieren und für eine gute Aus- und Weiterbildung auf diesem Gebiet zu sorgen.
Elisabeth Stuyt, die derzeitige Vorsitzende der NADA-USA, schätzt die Zahl der weltweit ausgebildeten NADA-Therapeuten auf 25.000. [5] In den letzten 15 Jahren wurde das NADA-Protokoll zunehmend auch in psychiatrischen Kliniken eingesetzt, auch bei Menschen in posttraumatischen Belastungssituationen bei sozialen, politischen und Naturkatastrophen (siehe unter Publikationen) und für Feuerwehrleute und Polizisten.
Die Organisation Acupuncturists Without Borders hatte Einsätze in 30 Ländern weltweit, hat 3500 Therapeuten ausgebildet und 1 Million Behandlungen durchgeführt (Stand Anfang 2017)